… ist schwer. Als der Oberlehrer Eugen Wendel das originelle Gedicht („aus Geschichtliches“) in schwäbischer Mundart am zweiten September 1950 seinem Zeitungsartikel zur Einweihung der neuen Volksschule in Leonberg hinzufügte, brachte er damit die ganzen Mühen und Leiden zum Ausdruck, die dem Bau der Schellingschule vorausgegangen waren. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine neue Volksschule für die Stadt Leonberg im Gespräch; im Juli 1940 gab es eine Ausschreibung für Architekten zum Bau eines „Sammelschulgebäudes“ mit Volksschule, Fachschule und Oberschule. Diese Baupläne wurden aber, wohl auch auf Grund der nachfolgenden Kriegsereignisse, nicht in die Tat umgesetzt, sehr zum Leidwesen der Sieger des Architektenwettbewerbs: diese wurden nach dem Krieg, als der Neubau eines Schulgebäudes, wenn auch in kleinerem Maßstab, zwingend wurde, nicht mehr mit der Durchführung des Baus beauftragt!
In der Nachkriegszeit kam es, wie überall in Deutschland, durch den Hereinstrom zahlreicher Heimatvertriebener und den Zuzug von Arbeitskräften in der aufblühenden Region Stuttgart auch in Leonberg zu einer wahren Bevölkerungsexplosion; das bis dato einzige Volksschulgebäude am Ort, die Spitalschule, ein im frühen 19. Jahrhundert errichteter Fachwerkbau, platzte aus allen Nähten, die Klassenstärke betrug nicht selten sechzig bis siebzig Schüler. Oftmals mussten sogar zwei der übervollen Klassenzimmer von einer einzigen Lehrkraft parallel betreut werden! Überdies sollten die Lehrkräfte auch über sportliches Talent verfügen, denn sie mussten, um die Tafel zu erreichen, zuvor ein Stufengestell erklimmen! Der vorhandene Kastanienofen spendete winters nur in unmittelbarer Nähe angenehme Wärme, weiter entfernt sitzende Schüler mussten in der Kälte ausharren! So wandte sich der damalige Rektor der Spitalschule, Christian Pfaff, ein ums andere Mal schriftlich an den Gemeinderat, um diesen von der Notwendigkeit eines neuen Schulgebäudes zu überzeugen. Am vierten Februar 1948 schrieb er, beinahe flehentlich: „Unser altes Schulhaus mit unseren 8 Klassenzimmern, Zeichensaal, Handarbeitssaal, und Lichtbildzimmer reicht für 320 bis 350 Schüler mit 8 Lehrern und einer Handarbeitslehrerin. Von 1900 bis 1930 hatte somit durchschnittlich jeder Lehrer 40 bis 45 Schüler in einer Klasse. Diese Klassenstärke gilt als Normalzahl. Heute beträgt die Schülerzahl mehr als das doppelte, nämlich 870 Schüler. (…) Nachdem sich unsere Schülerzahl verdreifacht hat, ist es notwendig, dass ein neues Schulhaus mit weiteren 10 Räumen geschaffen wird. Unser altes Schulhaus würde als Knabenschulhaus noch für einige Jahre genügen. Das neue Gebäude würde demnach die Mädchenschule geben. Beide Schulhäuser hätten je 8 Klassenzimmer, und 2 Lokale für Zeichnen, Religion und Handarbeit, bzw. Werkunterricht. Das Lichtbildzimmer wäre für Knaben und Mädchen gemeinsam, ebenso der Turnraum. Bei 16 Lehrern ergibt sich dann eine durchschnittliche Schülerzahl von 60.“
Dieser eindringliche Brief gibt nicht nur Auskunft über das damalige, für die heutige Zeit zahlenmäßig unvorstellbar hohe Verhältnis Schüler – Lehrer, er beschreibt auch die übliche Trennung von Schülern nach Geschlechtern, eine Maßnahme, die heutzutage in manchen pädagogischen Kreisen durchaus wieder diskutiert wird, sowie das zahlenmäßige Missverhältnis von Lehrern und Lehrerinnen, das sich heutzutage leider komplett ins Gegenteil gewandelt hat!
Nach vielen Jahren zähen Verhandelns über Baukosten und Standortfragen wurde der Neubau schließlich genehmigt, und der Schellingschule wurde auf den städtischen Grundstücken im „Distelfeld“ zwischen Lisztstraße Nr. 44 und dem Feldweg Nr. 93 ihr Platz zugewiesen. Man feierte Richtfest am 26. Oktober 1949 und die Schule wurde benannt nach dem berühmten Philosophen.
Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling (www.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_Joseph_Schelling) (1775 – 1854), der in Leonberg im evangelischen Stadtpfarrhaus in der Pfarrstraße 14 geboren wurde und seine ersten beiden Lebensjahre dort verbrachte.
Am zweiten September 1950 wurde das neue Schulgebäude als „Schelling-Volksschule Leonberg“ feierlich durch den damaligen Bürgermeister Carl Schmincke, der auch den Namen der Schule vorgeschlagen hatte, eingeweiht. Es verstand sich als Teil der „Volksschule Leonberg“, zu der eben auch noch die Spitalschule gehörte. Die Leitung der Schule übernahm Konrektor Adolf Hirschburger, dem die Schlüsselgewalt vom Rektor der Spitalschule, Christian Pfaff, übergeben worden war. Ab 1953 leitete Hirschburger die Schule dann als Rektor (bis zu deren Eigenständigkeit 1956).
Organisatorische Probleme in dieser Anfangszeit gab es zuhauf; so bat man wiederholt um die Schaffung und Einrichtung eines Lehrmittelzimmers, denn Lehrmittel wie Landkarten, Bilder und Modelle mussten bis dato in den Klassenräumen gelagert werden – die Folgen waren Verschmutzungen und Beschädigungen der Wände. Ebenso wurde die Einrichtung eines Lehrerzimmers gewünscht, wie Konrektor Hirschburger schreibt:
„Die Lehrkräfte wissen nicht, wo sie sich in ihren Hohlstunden aufhalten sollen, wenn an ihren Klassen durch Geistliche oder Hilfskräfte Religionsunterricht erteilt wird.“
Kleinere Schwierigkeiten in dieser Anfangszeit waren auch noch „verlauste Bäume im Schulgarten“und schon damals „Einbrüche in Schulhäuser“.
Und nicht zuletzt galt die größte Fürsorge des Lehrkörpers der Gesunderhaltung der Schüler; so wandte sich Hirschburger noch im September 1950 an den Stadtpfleger mit der Bitte um die Lieferung von Koks, denn: „Als Vorbeugungsmittel gegen die Kinderlähmung wird empfohlen, die Kinder vor Erkältungen zu schützen.“
Im Jahre 1952 waren an der Volksschule (Schellingschule und Spitalschule) 31 Lehrkräfte tätig: 22 Lehrerinnen und Lehrer, zwei Aushilfskräfte, fünf ständige Religionslehrkräfte sowie zwei Hilfskräfte für Krankheitsfälle, dies bei einer Schülerzahl von 843 Volksschülern und 120 Berufsschülern!
1954 wurde auf ständiges Drängen der Elternschaft hin die erste „Aufbauklasse“(heute: Realschule) eingerichtet; gleichzeitig wurde die erste „Hilfsschulklasse“ (heute „Förderschule“) eröffnet. Dies bedeutete aber, dass zwei Klassen der Volksschule wieder aus dem Gebäude der Schellingschule ausgelagert werden mussten, sodass das Raumproblem der Leonberger Schulen nach wie vor nicht gelöst war, im Gegenteil: da Aufbau- und Förderklassen in den nächsten Jahren immer mehr wurden, sah man sich gezwungen, die komplette Volksschule in das alte Wehrbezirkskommando in der Bahnhofstraße auszulagern.
1957 schließlich wurden Spital- und Schellingschule getrennt, die Volksschule damit in zwei selbstständige Schulen aufgeteilt; die Schellingschule erhielt 16, die Spitalschule 10 Lehrkräfte. Den Amtssitz hatte die Spitalschule inne, Rektor der Schellingschule wurde Walter Ernst (bis 1961). Unter seiner Ägide wurde 1960 der Hilfsschulzug selbstständige Sonderschule, der Aufbauzug selbstständige Mittelschule. Damit wurden auch die bis dato etwas verwirrenden Raumverhältnisse geklärt: Die Mittelschule (Realschule) zog nun in das Gebäude der Schellingschule auf dem Distelfeld.
Neuer Rektor der Schellingschule wurde 1961 Hermann Steimle, (bis 1966), der zuvor Schulleiter der Spitalschule gewesen war (1957 – 1961). Dieser berichtete am 19. Februar 1962 in einem Brief an Bürgermeister Otto Rexer von „mißlichen und untragbaren Raumverhältnissen“, weil die Volksschule in fünf verschiedenen Gebäuden untergebracht war, „wodurch eine Zusammenarbeit außerordentlich erschwert wird“, und kam zu folgender Schlussfolgerung:
„Abhilfe könnte meines Erachtens nur durch einen großzügigen Ausbau des Schellingschulgebäudes geschaffen werden.“
Dieser Hilferuf wurde erhört, und 1962 wurde das Architekturbüro Pfanzler und Müller mit der Planung für die Aufstockung und bauliche Umgestaltung sowie für den Erweiterungsbau des alten Schellingschulgebäudes betraut, welche 1963 in die Tat umgesetzt wurde. Gleichzeitig wurde das Gebäude der Gerhart-Hauptmann-Realschule eingeweiht.
Allerdings gab es nun wiederum Probleme mit der namentlichen Bezeichnung: Die Schellingschule, deren altes Gebäude 1963 abgerissen wurde, war ja ursprünglich als Volksschule (Hauptschule) gegründet worden, nun gab es aber gleich vier Bezeichnungen, die seit 1963 alle dasselbe Gebäude, nämlich das im Spitalhof, meinten:
- Schellingschule Leonberg – Volksschule
- Schellingvolksschule
- Schellingvolksschule (Spitalschule)
- Schelling (Spital)- Volksschule Leonberg
Man kam deshalb 1964 zu dem Schluss, die Volksschule im Stadtteil Leonberg, die bisherige Spitalschule, künftig Schelling-Volksschule zu nennen. Diese Namensfestlegung wurde von Schülern, Lehrern und Eltern aber nie akzeptiert, man sprach immer noch stets von der Spitalschule, wenn man das entsprechende Gebäude meinte.
Wegen des rapiden Bevölkerungsanstiegs im Stadtteil Ramtel feierte am 23.10. 1965 auch die August-Lämmle-Volksschule ihre Einzugsfeier.
Und auch bezüglich der Klassenstrukturen gab es Neuerungen: So wurde im Jahr 1965 das fünfte Schuljahr an Hauptschulen eingeführt, dem sich im Schuljahr 1966/67 auch die Schulen in Leonberg, Gerlingen und Malmsheim anschlossen.


Am 22. März 1966 wurde Rektor Steimle feierlich entlassen, ihm folgte am 29. September des selben Jahres Imanuel Stutzmann (bis 1988). Zeitgleich mit dessen Einführung feierte Leonberg den Einzug in die umgebaute und renovierte Schellingschule, die nun Teil des neu geschaffenen Schulzentrums Stadtmitte, welches noch Gymnasium, Mittelschule, Berufsschule und Großturnhalle beinhaltete, war. Der finanzielle Aufwand dieses neu geschaffenen Schulzentrums wurde mit 18 Millionen Mark beziffert. Die Schüler der neuen Schule freuten sich dabei besonders auch über die neuen Nebenräume; so standen ab sofort ein Musiksaal, ein Zeichensaal, ein Physikraum, ein Wasch- und Bügelraum sowie eine Küche zur Verfügung, die zuvor der Berufsschule zugeteilt gewesen waren und nun zurückgegeben wurden. 1967 sprach sich Rektor Stutzmann dafür aus, die zusammengefasste Spital- und Schellingschule aus räumlichen Gründen wieder zu trennen, wobei die Spitalschule den Schwerpunkt Grundschule, die Schellingschule den Schwerpunkt Hauptschule erhalten würde. 1972 schließlich führte Stutzmann erstmals an der Schellingschule die Radfahrerprüfung für Schülerinnen und Schüler ein, die traditionell bis heute jährlich einmal in Zusammenarbeit mit der Polizei durchgeführt wird.

Erwähnenswert in dieser Zeit sind sicherlich auch die Feierlichkeiten zum 25- jährigen Bestehen der Schellingschule vom 13. bis 15. Mai 1976: Bei diesem freudigen Ereignis gab es zahlreiche Aktivitäten wie einen Vortrag von Professor König aus Reutlingen über 25 Jahre Schulgeschichte in Baden-Württemberg, Ansprachen, die Veranstaltung „Die ganze Schule spielt Zirkus“, Sportwettkämpfe, Ausstellungen von Schülerarbeiten, „frohes Treiben und Spielen für jung und alt“, und einen Jahrmarkt. Am 29.01. 1988 wurde Rektor Stutzmann nach 40 Jahren Schuldienst und fast 22-jähriger Tätigkeit als Schulleiter der Schellingschule feierlich in den Ruhestand verabschiedet; seine Nachfolgerin als Schulleiterin der Schellingschule wurde am 23.06. 1988 Susanne Gund (bis 1999).

Am 24.6.1988 überreichte der leitende Schulamtsdirektor Dieter Mitternacht Susanne Gund (später verheiratete Gund-Hornig) die Einsetzungsurkunde. Die Schüler der Klassen fünf bis neun hatten sich zusammen mit ihren Lehrern ein farbenfrohes und multikulturelles Programm ausgedacht. Walter Fleischmann trat am 24.8.1988 sein Amt als stellvertretender Schulleiter an, verließ jedoch die Schellingschule nach dreijähriger Tätigkeit. Am 28.6.1991 trat Dieter Bölz-Hohkamp seine Nachfolge an.
Unterrichtliche SituationDie Schülerzahlen an der Schellingschule stiegen stetig und die Anzahl der Schulräume konnte dem nicht mehr gerecht werden. Dieses Defizit erforderte Handeln: So fehlten eingerichtete Fachräume, der Unterricht musste bislang häufig in dunklen und unfreundlichen Kellerräumen stattfinden. Diese Situation verlangte ein Ausweichen auf einige zusätzliche Räume in das angrenzende Schulgebäude der Gerhart-Hauptmann-Realschule. Bereits Rektor Stutzmann hatte den Ausbau und die Erweiterung des Schellingschulgebäudes angeregt. In einem ausführlichen Brief wurde der Oberbürgermeister auf die Missstände aufmerksam gemacht. Auch Eltern und die neue Schulleiterin gaben den Aufforderungen Nachdruck. 1989 wurde die Schellingschule daraufhin renoviert,die Kosten dafür beliefen sich auf insgesamt 350.000 Mark. Die Stadtverwaltung beschloss des Weiteren, der Schellingschule die so genannte „Baracke“ der Volkshochschule zu überlassen.


Am 1. Oktober 1999 hatten Schüler, Eltern und Lehrer gleich zwei Gründe zum Feiern: So wurde Dieter Bölz-Hohkamp vom Schulamt Sindelfingen das offizielle Einsetzungsschreiben zum Schulleiter übergeben.


1999 stellte die Stadt Leonberg für die grundlegende Sanierung und die Baumaßnahmen des Erweiterungsbaus etwa 6.000.000 Mark bereit. Die Schule zählte mittlerweile rund 400 Schüler und es herrschte wiederum Raumknappheit. Es sollten von nun ab folgende zusätzlichen Räume zur Verfügung stehen:
- drei Klassenzimmer
- ein Musiksaal, der zur Aula umfunktioniert werden kann
- ein Computerraum
- ein Kunstraum
- ein Elternsprechzimmer
- Räumlichkeiten für die Schulsozialarbeit

Zeitlich überschnitten sich die Pläne und Baumaßnahmen für die Neugestaltung des Schellingschulgebäudes mit
dem erschreckenden Ereignis eines Brandes im April 1999.
In der Nacht vom 12. auf den 13. April brannte der Holzbau, die so genannte „Baracke“, bis auf die
Grundmauern nieder. Zwei provisorische Klassenzimmer und das Schülercafé der Schulsozialarbeit wurden dabei
vollständig zerstört. Als Auslöser für den Brand galt ein defekter Gasofen.
Umgestaltung des Pausengeländes der Schellingschule und der Gerhart-Hauptmann-Realschule
Neben einer angenehmen Atmosphäre in Schulräumen ist auch ein Pausengelände mit
Sitzgelegenheiten und altersgemäßen Bewegungs- und Kommunikations- angeboten wichtig. Versiegelte Flächen
und dunkle, überdachte Passagen mussten deshalb weichen. Die Initiative zu diesen Veränderungen ging 1999
von Seiten der Eltern aus und wurde zu einem erfolgreichen Schüler-Eltern-Lehrerprojekt. Die
Schulhofentsiegelung und der Abriss unnötiger Bauten unterstützte das örtliche Technische Hilfswerk
tatkräftig. Am 13.7.2001 konnte der neu gestaltete Pausenhof schließlich eingeweiht werden. die Kosten der
Umgestaltung beliefen sich auf rund 170.000 Mark.
Schulentwicklung – ein stetiger Prozess Vorbereitungsklassen Die Schellingschule hatte von je her besondere pädagogische Aufgabenfelder. 1987 reagierte das Schulamt auf die größer werdende Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund, und so wurden zwei Vorbereitungsklassen zum Erlernen der deutschen Sprache im Bereich der Grund- und Hauptschule eingerichtet. Ziel dieser beiden Vorbereitungsklassen ist eine baldige Integration der Schüler in eine Regelklasse.
Verlässliche Grundschule Im September 2000 wurde an der Schellingschule das Konzept der „Verlässlichen Grundschule“ erfolgreich umgesetzt: Ziel der „Verlässlichen Grundschule“ ist es, Schülern und Eltern einen verlässlichen Schulvormittag anzubieten. Fünfeinhalb Stunden sind die Grundschüler unter Aufsicht. Im Anschluss daran können sie das Angebot der Kernzeitbetreuung von 12.15 Uhr – 14.00 Uhr nutzen. Die Kernzeitbetreuung wird vom Amt für Familie, Jugend und Schule organisiert.
Runder Tisch Seit dem Schuljahr 2000/2001 gibt es die Einrichtung des „Runden Tisches“. Ganz unterschiedliche gesellschaftliche Interessensvertreter treffen sich dabei zu einem Erfahrungsaustausch:
- Lehrer der Leonberger Hauptschulen und des Beruflichen Schulzentrums
- Schulsozialarbeiter
- Vertreter der – Bundesagentur für Arbeit
- Kirchen
- Stadtverwaltung
- Mitglieder der Industrie und des Handwerks
Seit 2007/2008 wird nun der „Runde Tisch“ neu organisiert: So soll eine Homepage mit freien Ausbildungsstellen für Förder-, Haupt- und Realschüler eingerichtet werden. Ziel dieser Maßnahmen ist, zu einem leichteren und erfolgreichen Übergang in die Berufswelt beizutragen.
Einführung der Projektprüfung – Hauptschulen und Wirtschaft rücken ein Stück näher zusammen Eine im Jahr 2000 an der Schellingschule eingeführte und seit 2001 an allen Hauptschulen verpflichtende Änderung der Hauptschulabschlussprüfung stellt die Projektprüfung dar. Ziel ist eine Überprüfung der methodischen und sozialen Kompetenzen. Damit soll den gestiegenen Anforderungen der Wirtschaftswelt Rechnung getragen werden. Es wird neben den drei zentralen Prüfungen in Deutsch, Mathematik und Englisch die Projektprüfung themenorientiert und fächerübergreifend abgenommen. In Kleingruppen eignen sich die Schüler Wissen zu einem selbst ausgewählten Thema an. Sie arbeiten dieses Wissen aus und präsentieren die Ergebnisse abschließend der Prüfungskommission.
Ganztagesschule Schellingschule 2004 strebte die Schellingschule das pädagogische Konzept der Ganztagesschule an. Sie bewarb sich um die Aufnahme in das Förderprogramm. IZBB (Investitionsprogramm des Bundes „Zukunft Bildung und Betreuung“). Berlin bezuschusste die Investitionen der Schellingschule in Räume, Mobiliar und technische Ausstattung, sowie künstlerische, musische und sportbetonte Bildungsangebote in Höhe von rund 187.000 €. Fast 210.000 € wurden jedoch letztendlich benötigt, um den Ganztagesbetrieb ab dem 7. November 2005 aufnehmen zu können. Zunächst wurde das Konzept des Ganztagesbetriebs nur in den Klassenstufen 5 und 6 eingeführt, es erfuhr jedoch ab dem Schuljahr 2006 / 2007 auch für die Klassestufe 7 seine Gültigkeit.
An drei Tagen (montags, dienstags und donnerstags) findet die Ganztagesbetreuung von 7.45 Uhr bis 16.00 Uhr statt. Um 12.30 Uhr wird den Schülern ein Mittagessen angeboten. Die pädagogischen Inhalte der Betreuungszeiten werden größtenteils von der Schule selbst angeboten. Unterstützung darin bieten die Schulsozialarbeit und externe Organisationen wie die Jugendmusikschule der Stadt Leonberg, Vereine und Jugendhilfeträger.
Notwendige Baumaßnahmen Der ehemalige Musiksaal wurde zur Mensa umgebaut. Dazu wurden Trennwände entfernt und durch eine Front aus Glas ersetzt. Die Mensa bietet nun Platz für etwa 60 Schüler. Des Weiteren wurden zwei zusätz- liche Räume geschaffen, die es den Schülern ermöglichen, sich dort zu treffen und Ruhe zu finden. Die Außenanlage des Anbaus erhielt ein Sonnensegel und wurde zur Ruhezone mit Sitzgelegenheiten umgestaltet.
Kooperationsklasse
Im September 2004 bot
die Schellingschule zum ersten Mal die neue Schulform der
Kooperationsklasse Hauptschule – Berufsvorbereitungsjahr an. Mindestens 15 Schüler aus den Haupt- und
Förderschulen des Altkreises Leonberg sollten es sein, damit der Schulversuch durchgeführt werden konnte.
Aber erst 2005 bewarben sich ausreichend Schüler. Ziel dieser Klasse ist es, die Schüler zu unterstützen,
deren Hauptschulabschluss nach dem Wissensstand nach Klasse 8 gefährdet erscheint. Mit einer zweijährigen
intensiven pädagogischen Betreuung soll ihnen so zu einem Abschluss und einem anschließenden
Ausbildungsplatz verholfen werden. Die Jugendlichen werden im ersten Jahr drei Tage in der Woche
hauptsächlich in Mathematik, Deutsch und Englisch an der Schellingschule unterrichtet. An zwei Tagen in der
Woche werden sie am Beruflichen Schulzentrum in den fachpraktischen Unterricht von Holz- und Metalltechnik,
Nahrungszubereitung und Sozialpflege eingegliedert. Im zweiten Jahr sind die Schüler ausschließlich am
Beruflichen Schulzentrum und erhalten dort den für die Hauptschulabschlussprüfung relevanten Fachunterricht.
Fachpraxis erfolgt nun nur noch in zwei der vier Bereiche. Hinzu kommt außerdem noch die Durchführung eines
Betriebspraktikums.
Veränderte Eingangsstufe – jahrgangsübergreifender Unterricht in Klasse 1 und 2 Seit Beginn des Schuljahres 2007/2008 werden in der Schellingschule erstmals die Klassen 1 und 2 jahrgangsübergreifend unterrichtet. Vier Lehrer sind in vier Parallelklassen mit jeweils 20 Schülern tätig. Die Gründe dafür sind zum einen die zurückgehenden Schülerzahlen gewesen. Waren es bislang immer rund 40 Erstklässler, so wurden in diesem Schuljahr nur 30 Kinder an der Schellingschule angemeldet. Zum anderen stellt jahrgangsübergreifender Unterricht ein pädagogisches Konzept dar, Lernmöglichkeiten auszuschöpfen, so kann Lernen erleichtert werden. Die Idee: Kinder lernen von Kindern, kleine „Experten“ bringen Mitschülern etwas bei. Ältere sorgen sich um Jüngere oder auch mal umgekehrt. Dadurch lernen Kinder mit- und voneinander. Es müssen jedoch stets zwei Lehrpläne beachtet werden, um die Schüler altersgemäß zu fordern und zu fördern. Neben dem gemeinsamen Unterricht bekommen die Zweitklässler Zusatzeinheiten, da am Ende eines Schuljahres die geforderten Kompetenzen erlangt werden müssen. Erreichen die Schüler die dritte Klasse, gehen sie wieder getrennte Wege.
Musik erklingt – Kooperation Schule/Verein Seit 2002 gibt es an der Grundschule der Schellingschule eine Flöten – AG. Die Idee einer Kooperation mit den Schulen wurde schon länger im Vorstand der Stadtkapelle Leonberg diskutiert und traf mit der Anfrage bei der Schulleitung auf offene Ohren. Somit werden seitdem in den zweiten Klassen die Schüler durch professionelle Pädagogen an der Blockflöte ausgebildet.
Musik fördert die schulischen Leistungen – Ganztagesangebot Als Ganztagesangebot für die sechsten Klassen der Schellingschule bietet die Jugendmusikschule Leonberg seit dem Schuljahr 2005 /2006 den Schülern an zwei Tagen in der Woche professionellen Trommelunterricht an. Dabei wird ihnen nicht nur der Erwerb von gewissen musikalischen Grundkenntnissen ermöglicht, sondern es werden auch soziale Kompetenzen vermittelt. Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Selbstdisziplin und Fleiß sind erforderlich, um als Percussiongruppe für einen „Trommelwirbel“ zu sorgen.
Kunst bereichert und verbindet
Die Schüler der
Schellingschule konnten sich bislang zusammen mit engagierten
Kunstpädagogen bei etlichen Kunstprojekten präsentieren.
Im Februar 2001 beispielsweise war die Schellingschule zusammen mit dem Albert-Schweitzer-Gymnasium und dem
Johannes-Kepler-Gymnasium bei einer Parkhaus-Malaktion vertreten. Für das Arbeitsmaterial wurden ihnen
jeweils 500 Mark zur Verfügung gestellt. Eine Woche waren die Schüler beschäftigt, die tristen Wände des
Parkhauses am Marktplatz mit Farbe zu verschönern. Motive des amerikanischen Pop-Art-Künstlers James Rizzi
aber auch eigene spontane Kreationen können im Treppenbau bestaunt werden.
Am 19.4.2002 konnten
die Bürger der Stadt Leonberg zwei Wochen lang die „Bär“nissage der
beiden sechsten Klassen der Schellingschule in deren Aula betrachten. Diese Ausstellung zeigte Motive
berühmter Künstler „bärenstark“ von Schülern verfremdet.
Kunst und Feiern passten beim Schellingschulfest am 26.4.2008 gut zusammen. Das Kunstprojekt „Kunst
verbindet“, an dem sich freischaffende Künstler, engagierte Lehrer und Eltern ehrenamtlich beteiligten, war
ein voller Erfolg.
Es war eine
Veranstaltung mit Langzeitwirkung. Zahlreiche Kunstangebote zum „Mitmachen“
lockten die Schüler und Gäste auf dem Gelände des Pausenhofes und im Schulgebäude an. Unter der Aufsicht der
Künstler und Lehrer entstanden Gemeinschaftswerke, die auch jetzt noch an der Schellingschule bestaunt
werden können.
Schule und Jugendarbeit sind eng verzahnt
Im Jahr 1993 bekam die Schellingschule als erste Einrichtung in Leonberg einen Schulsozialarbeiter. Als eine internationale Schule im Stadtzentrum stellen sich ihr anspruchsvolle pädagogische Aufgabenfelder. So wurde ihr Unterstützung in Form von Schulsozialarbeit zugesprochen. Die Schulsozialarbeit versteht sich als ein Brückenbauer zwischen Schülern, Lehrern und Eltern und für diese Tätigkeit stellt die Arbeiterwohlfart seit 1993 eine 100% – Stelle zur Verfügung. Gemeinsame Gruppenarbeiten, sportliche Veranstaltungen, persönliche Gespräche oder einfach nur ein Platz zum Treffen mit Mitschülern im Schülercafé stehen den Schülern offen. Alle Angebote sind freiwillig. Soziales Kompetenztraining aber auch berufsbegleitende Maßnahmen, wie zum Beispiel das Bewerbertraining in Klasse 9, sind Eckpfeiler der Arbeit an der Schellingschule.
Die Schellingschule kann heute auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Sie verfügt über ein qualifiziertes, gut ausgebildetes Lehrerkollegium, über eine große Lernmittelausstattung und über ausreichend Klassenzimmer und Fachräume. In der Zukunft wird es darauf ankommen, mit dem Wandel in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Schritt zu halten und die erforderlichen Anpassungen vorzunehmen.