The Young Americans

THE YOUNG AMERICANS
09.10.2014 – 11.10.2014

Die Schellingschule war dabei!

Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse berichten.

Ja, mir wurde von meiner Klassenlehrerin erklärt, das wäre ein tolles Angebot, eine einmalige Chance, ein schulübergreifendes Projekt, etwas Neues, etwas Einmaliges, eine runde Sache eben, welche von vielen Sponsoren unterstützt würde.
Auf der anderen Seite war mir aber auch klar, dass die Teilnahme viele Überstunden bedeuten würde, umgerechnet circa 30 Schulstunden mehr und das in nur zweieinhalb Tagen. Also kein freier Nachmittag, kein Fußballtraining, kein Nachmittagsfernsehen und kein Abhängen mit Freunden.
Will ich? Will ich nicht? Will ich mich einlassen auf Unbekanntes? Will ich drei Tage Stress? Will ich lieber einem anderen Termin, z. B. einer wichtigen Geburtstagsfeier, einem Fußballspiel, meinem Training, einer Fernsehsendung, den Vorzug geben?
Na ja, probieren kann ich es ja mal. Aufhören kann ich ja immer. Gründe dafür gäbe es ja haufenweise.

Erster Projekttag
Ich hatte Glück, denn ich war mit der ganzen Klasse angemeldet. Zwar nahm ein Mitschüler nicht am Projekt teil und zwei weitere Mitschüler fehlten, doch es gab noch genügend Klassenkameraden, hinter welchen ich mich verstecken, mit denen ich vielleicht, falls Langeweile aufkäme, auch Blödsinn machen könnte.
Du liebe Zeit, da werden ja Gruppen eingeteilt! Wo ist meine beste Freundin? Wo ist mein bester Kumpel?

Nach zwei Stunden
Hey, das macht ja Spaß! Das ist echt cool! Zwar bin ich nicht mit meinem besten Freund in der Gruppe, doch das ist zur Nebensache geworden. Als ich ihn in einer der wenigen Pausen treffe, frägt er:
„Hast du auch ..?  Kannst du auch ..? Ist sie auch …?“
Ja, ich kann singen! Ja, ich kann tanzen! Ja, ich kann schauspielern! Ja, ich kann!
Ja, ich habe Talent! Ja, ich habe Mut! Ja, die Gruppe ist echt cool, eine kleine Familie eben. Yes, yes, yes ….
THE YOUNG AMERICANSImmer lächeln
Aufgefallen ist mir auch gleich, dass die 42 AMERICANS immer gut drauf sind, dass sie immer lächeln, dass sie coole Klamotten tragen, dass sie echt krasse Musik hören, dass wir Schüler gelobt werden, dass sie mit kleinen Erfolgen zufrieden sind.
Regeln gibt es auch bei diesem workshop, sie sind wichtig und das Einhalten ist für die meisten Teilnehmer selbstverständlich.

Die Stunden vergehen meistens wie im Flug
Abends, wenn ich mit meiner Begeisterung meine Familie anstecke, meinem großen Bruder mit meinen Liedern auf die Nerven gehe, meine kleine Schwester mitsingt und mich begeistert anschaut, dann weiß ich, dass die Teilnahme die richtige Entscheidung war. Mein Englischvokabular ist größer geworden. Die Teamer verstehen mein Englisch, denn ich kann ja mit meiner Mimik und mit den Händen nachhelfen.
Vor Müdigkeit schlafe ich abends relativ schnell ein und freue mich schon auf die nächsten Stunden mit meiner amerikanischen Sportfamilie.
THE YOUNG AMERICANS BildDie Nacht vor der Aufführung
Heute Nacht habe ich fast kein Auge zugemacht. Ich bringe die ganzen Tanzschritte durcheinander! Auch die Bewegungen habe ich vergessen! Musikalisch könnte ich noch so einiges verbessern.
Meine Oma kommt auch zur Aufführung, das macht die Sache nicht einfacher! Bin ja so aufgeregt. Habe ich Fieber? Habe ich Lampenfieber?

Klatschen hilft
Beim Zähneputzen schaue ich in den Spiegel und bemerke, dass ich gar keinen Lidstrich brauche. Bin auch so schön! Die Teamerinnen sind ja auch nicht geschminkt! Schnell ein paar Töne anstimmen! Ich bin gut! Ich schaue in den Spiegel und klatsche! Ja, das habe ich in den drei Tagen auch gelernt, dass ich mich selbst durch klatschen loben kann. Yes, I can!
Meine Familie klatscht auch, aber an die Türe, denn das nächste Familienmitglied möchte ins Badezimmer.

15.00 Uhr am Tag der Aufführung
Die Hauptprobe beginnt. Bin ich das wirklich? Meine Beine, meine Stimme, mein Lächeln, meine Arme und mein Kopf funktionieren wie geschmiert!
Habe kein Fieber mehr! Meine Aufregung ist wie weggeblasen!
Die Stadthalle ist zwar riesengroß, doch die Reihen sind ja noch leer. Unser Familienhelfer hat seinen Besuch auch angekündigt, finde ich toll!!
Aber, wo sind meine Klassenkameraden? Vier Ausfälle in einer Nacht? Haben die alle Lampenfieber?
Hauptsache ich bin hier! Hauptsache ich nütze diese Chance! Yes, I can!

19.00 Uhr am Tag der Aufführung
Das Publikum, mein Publikum, wartet seit einer halben Stunde auf Einlass vor der Stadthalle. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir Kinder dürfen den Parkeingang und Haupteingang benützen, denn wir sind die Darsteller. Wir sind der Grund ihres Kommens.
Endlich wird geöffnet, Saalöffnung nennt man das.
Die meisten Leute gehen sehr schnell, sie wollen gute Sitzplätze. Wo ist mein Papa? Ist er schon da? Meine Schwester habe ich noch nicht gesehen.

19.30 Uhr die Show beginnt
Beinahe alle Plätze sind belegt! Irgendwo sitzt meine Mama! Kann sie in diesem großen Saal nicht entdecken. Klar, es sitzen ja auch cirka 700 Leute im Publikum. Ganz „hohe“ Damen und Herren haben in den ersten beiden Reihen Platz genommen. Das Schulamt, die Kreissparkasse Böblingen, außer dem JKG alle Leonberger Schulen, das Rathaus, ….
Sicherlich sind das alles wichtige Personen, ohne die wäre dieses Projekt nicht zustande gekommen.  Meine wichtigste Person ist allerdings meine Familie. Werde mein Bestes geben. Ich werde tanzen, werde singen, werde schauspielern, werde meine Rede halten, werde die Ansage machen, werde lächeln, als ob der Kaiser von China zu Gast wäre.

DIE YOUNG AMERICANS beginnen mit ihrer Show, sie ist ein Geschenk an uns.
Wir sind begeistert.
Die zweite Halbzeit wird angekündigt, wir sind an der Reihe. Wir, das sind cirka 200 Schülerinnen und Schüler aus Leonberg.
Ich wachse aus mir heraus, ich gebe alles, das ist meine Show.
Diese drei Tage haben mich verändert. Diese AMERICANS haben es geschafft, dass ich stolz auf mich bin und zwar so wie ich bin. Ich habe begriffen, dass jeder Mensch einzigartig ist, dass jeder, auch der Schwache ein Talent hat.
Der tosende Beifall reißt mich aus meinen Gedanken.
Ich habe Tränen in den Augen, als wir gemeinsam das letzte Lied singen. Es ist ein Lied, das in vielen Staaten der Welt gesungen wird, sogar in Zeichensprache für die Gehörlosen.
THE YOUNG AMERICANS Bild.Bedanken möchte ich mich für dieses tolle Angebot, für diese einmalige Chance, für dieses schulübergreifende Projekt, für das Neue, für das Einmalige, für diese runde Sache, bei allen Personen, welche zum Zustandekommen und Gelingen beitrugen, ganz besonders bei meiner Klassenlehrerin.

Thank you! Yes, I can!

Inhalte aus Schülerinterviews von:
Adrian, Biljana, Denise, Emre, Fabiana, Lonita,
Maria, Marina, Niclas, Özgür, Stephanie und Vanja