Die Drittklässler besuchen das Schulmuseum in Kornwestheim

 

Die Drittklässler besuchen das Schulmuseum in Kornwestheim

 

Passend zu ihrem MeNuK-Thema „Schule früher“ machten sich die beiden dritten Klassen am Donnerstag, dem 10. Oktober, auf den Weg ins Schulmuseum nach Kornwestheim. Manche der Schüler hatten sich extra so angezogen wie die Kinder von früher –  einige Jungs trugen ein Hemd und hatten die Haare streng nach hinten gekämmt. Viele Mädchen trugen ein Kleid und hatten links und rechts ein Zöpfchen geflochten.
Schon die Fahrt mit der S-Bahn und der anschließende Weg zum Museum durch das nasse, kalte und windige Oktoberwetter waren für manche der Schüler ein kleines Abenteuer.
Im Museum angekommen, wurden wir in zwei Gruppen geteilt. Die Klasse 3a durfte zuerst in den alten Schulsaal und dort „Schule früher“ spielen.


Wir stellten dabei umgehend fest, dass es ganz schön anstrengend ist, die ganze Zeit mit geradem Rücken, Händen auf dem Tisch (dabei den Daumen unter den Tisch) auf den Schulbänken (ohne Lehne!) zu sitzen. Gemeinsam mit der Museumsangestellten, Frau Strauß, (sie spielte die autoritäre Lehrerin) bestaunten wir den alten Schulsaal und bemerkten sofort, dass vieles ganz anders aussah als bei uns heute. Genau wie früher mussten wir aufstehen, wenn wir etwas sagen wollten und durften uns erst wieder setzen, wenn die Lehrerin es uns erlaubte.
Fresse 1
Besonders interessant fanden wir, wie die Kinder früher geschrieben hatten: sie mussten auf ein Kommando der „Lehrerin“ ihre Schiefertafeln unter der Bank hervorholen, Frau Strauß zählte von eins bis vier und alle Kinder mussten dasselbe tun. „Eins!“ (Hände unter die Bank und die Tafel berühren), „Zwei!“ (die Tafel unter der Bank hervorholen), „Drei!“ (die Tafel alle gleichzeitig nach oben halten), „Vier!“ (die Tafel auf den Tisch legen). Danach mussten wir uns gerade neben unsere Bank stellen und dann wurde gemeinsam das „u“ gelernt. Hier sprach die „Lehrerin“ ein Sprüchlein vor und die Schüler mussten den Buchstaben genau in diesem Tempo in der Luft nachschreiben. („Auf und ab und auf und ab und auf und Bogen drauf“). Jetzt durften wir uns setzen und auf den Schiefertafeln das Schreiben des „u“ üben. Das machte riesigen Spaß.
Fresse 2
Im Anschluss daran wurde gewechselt und die Klasse 3b durfte in den Schulsaal, die 3a derweil das Museum anschauen. Im Museum wurde uns dann erklärt, wie die Menschen früher geschrieben hatten.

 
Am interessantesten fanden wir die „Strafenecke“ im Museum: Frau Strauß demonstrierte uns (zum Glück natürlich nur angedeutet!), wie die Schüler früher in der Schule bestraft wurden, das fanden wir teilweise ganz schön schlimm und schockierend: Da gab es „Tatzen“, kleine Schläge mit den Fingerknöcheln auf den Hinterkopf, Ohrfeigen, der „Hosenspann wurde mit dem Rohrstock lang gezogen“, die Ohren wurden „lang gezogen“, man musste auf einem Holzscheit knien, mit dem Gesicht zur Wand in die Ecke stehen. Aber besonders schlimm fanden wir die Eselsmütze und den Esel. In manchen Schulsälen stand ein Esel aus Pappmaché vorne im Saal, und wenn ein Schüler vorlaut war, konnte es sein, dass er auf den Esel sitzen musste, die Eselsmütze aufbekam, ein Schild „Ich bin ein Esel“ umhängen musste und den Rest des Vormittags so vor der ganzen Klasse saß. Seine Mitschüler durften ihn sogar gemeinsam mit dem Lehrer auslachen.
Nachdem wir die Strafen gehört hatten, waren wir (bzw. einige Schüler) heilfroh, dass wir nicht damals lebten und nun wieder in unsere heile Welt der Schellingschule zurückgehen durften. Einige Kinder kauften sich noch eine Schiefertafel, um dann zu Hause „Schule früher“ weiterzuspielen!